EUROCantat-Weihnachtskonzert 2017

Wiener Schnitzel, abgewandelt nach Johann Lafers

Zutaten für vier Personen:

  • 1 großes Schweinefilet oder ein entsprechend großes Stück Kalbsfilet
  • 500 Gramm Butter
  • Salzkartoffeln, festkochend
  • 4 Karotten, 2 Petersilienwurzeln, eine kleine Dose Erbsen extrafeine Auslese
  • 4 Eier
  • Paprikapulver, Salz, Meersalz, geriebene Semmel, Kapern, 1 Zitrone oder Limone, Crème fraîche

Butter in einer Kasserolle erhitzen und fünf Minuten lang durchkochen, bei nicht zu großer Hitze, dass sie nicht braun dabei wird. Jetzt trennt sich das Fett von den übrigen Bestandteilen: Weißer hydrophiler Schlamm setzt sich ab, vorwiegend aus Wasser und Proteinen, die beim scharfen Braten schwarz werden und den Geschmack verderben würden.

Zum Braten der Schnitzel verwenden wir die hydrophobe Phase, sogenannte geklärte Butter, mit der man auch Rinderfilet und anderes Fleisch scharf anbraten kann (im Gegensatz zu gehärtetem, geschmacksneutralem Pflanzenfett kann dort die geklärte Butter zum Schluss in der Sauce bleiben, und muss nicht dekantiert werden).

Den weißen Schlamm nicht wegwerfen, hierin dünsten wir das Gemüse, etwa gehackte Karotten und Petersilienwurzeln, sie müssen bissfest bleiben, zum Schluss die Erbsen dazu, ausnahmsweise aus der Dose, sowie ein wenig Meersalz, etwas frisch gepressten Zitronensaft und Crème fraîche.

Schweinefilet oder Kalbsfilet senkrecht zur Faser in 3 Zentimeter dicke Scheiben schneiden und ganz dünn klopfen (wenn das Fleisch sehr weich ist und dabei ständig einreißt, umhüllt man es dazu mit einer schützenden dickeren Folie (Gefrierbeutel). Abgerissene Fleischfetzen klappt man um und klopft sie in den unversehrten Fleischanteil, man kann auf diese Weise sogar die Geometrie des Schnitzels optimieren.

Schnitzel einseitig mit Salz und Paprikapulver bestreuen, einreiben, dann mit Mehl bestäuben. Eiweiß von zwei Eiern steif schlagen, dann vier Eigelbe nacheinander dazu rühren. Diese Masse mit einem Pinsel erst einmal nur auf die eine Seite des Schnitzels einstreichen, dann geriebene Semmel darüber pudern, das Schnitzel mit zwei Anatomischen Pinzetten anfassen, Pulverüberschuss abrieseln lassen und mit der veredelten Seite nach unten in die Pfanne legen, in der längst eine dünne Schicht geklärte Butter auf mittlere Hitze gebracht wurde.


 

 

 

 

 

 

 

Erst jetzt wird, während das Schnitzel auf einer Seite schon brät, die andere Seite eingestrichen und mit Semmelbröseln gepudert. Ich verwende hierzu eine elektrische Salzmühle, mit der ich genauer dosieren kann. Sobald die erste Seite goldbraun ist, wird mittels Spatel und Pinzette umgedreht. Und jetzt wird tüchtig geklärte Butter nachgegossen, dass die Schnitzel darin schwimmen, und immer wieder deren Oberseite mit dem Löffel beträufelt. Griddleplatten sind ungeeignet, weil bei ihnen die Butter wegläuft. Der Boden der Pfanne muss die Hitze gleichmäßig verteilen.

Warum so kompliziert? Der Anteil Eischnee in der Panade reduziert ihre Haftung auf der Fleischoberfläche. Würde man beide Seiten gleichzeitig panieren, fiele die aufgetragene Masse bei den Manipulationen vor dem Ende des Bratvorgangs stellenweise mehr oder weniger großflächig ab. Aber wozu der Eischnee? Er macht die Oberfläche zugänglich für die Butter, dass sie eindringen kann und für einen herrlichen, unvergleichlichen Geschmack sorgt.

Schnitzel auf vorgewärmte Teller legen, etwas Butter aus der Schnitzelpfanne darüber gießen und mit einigen Tropfen Zitrone beträufeln. Gekochte oder besser im Dampf gegarte Salzkartoffeln und das Gemüse dazu, und nach Lafers noch ein paar Kapern. Überschüssige Ei-Schaum und Eiweiße mischen, extra braten und dazulegen.

 

Servierst Du der Frau Deiner Träume jeden Monat einmal so ein Gericht, wird sie Dir nie von der Seite weichen!

SHUT UP LINKE!

Liebe Kollegen!  Vor ein paar Tagen haben die Lübecker Nachrichten und die Linken zu einer Demonstration gegen „Stöcker“ aufgerufen. Der Aufmarsch vor Karstadt hat mich das Fürchten gelehrt. Wer hat ihn wahrscheinlich inszeniert?  Der LN-Reporter Kai Dordowski wollte über einen Besuch der Landes- und städtischen CDU am 24. Oktober 2017 im Lübecker Flughafen berichten, aber ich habe ihn hinausgeworfen, weil er in der Vergangenheit des Öfteren rücksichtslos über mich hergefallen ist und sich abfällig über mich geäußert hat, wo er nur konnte. Mit einem neuen Propaganda-Feldzug will er sich wohl jetzt für den Rauswurf revanchieren. Seine Sache ist das Aufwiegeln:  Er hetzt nun die Linken, die Uni oder den Jacobi-Pfarrer * gegen mich auf.

Lasst Euch von diesen Demonstranten nicht beeindrucken. Ihr könnt Euch sicher sein, dass mir die Souveränität der Frauen heilig ist, und Männer müssen streng bestraft werden, die sich körperliche Liebe mit Gewalt erzwingen. Aber dafür haben wir ein Strafgesetzbuch und eine Gerichtsbarkeit, die den Tatbestand haarklein zerlegt und die Schuld herausfindet. Da ist der Mob nicht zuständig. In unserem Rechtssystem großgeschrieben wird zum Beispiel die Unschuldsvermutung, die solange zu gelten hat, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt und da hapert es bei diesen Möchtegern-Richtern!

Erinnert Euch an einen bekannten Meteorologen, der uns vor Jahren auch das schlechte Wetter des folgenden Tages so sympathisch verkauft hat, dass wir uns darauf gefreut haben. Den hat doch eine rachsüchtige Partnerin fälschlich der Vergewaltigung bezichtigt. Diese Frau wurde dafür rechtskräftig verurteilt. Aber das hat dem Wetterfrosch nichts geholfen, die sensationsgierigen Journalisten haben ihn nämlich ausgiebig vorverurteilt und sein Leben zerstört.

Wenn wir uns jetzt nicht zur Wehr setzen, wird in unsere Privatsphäre der Kriegszustand einziehen, da hat so mancher Ehepartner noch eine Rechnung offen. Er breitet den Krach dann in der Öffentlichkeit aus und verleumdet seinen Partner, stellt ihn bloß und vernichtet seine Karriere. Da werden Weiber zu Hyänen! Also lasst den Mob nicht in unsere elementarsten Lebensbereiche eindringen. Und stimmt nicht in den Chor dieser Weltverbesserer ein, wie immer verderben sie nur alles.

Nun frage ich meine aufgebrachten Kritiker: Wenn sich in Zukunft ein Mitarbeiter in seine Assistentin verliebt, sollen aus Gründen der Corporate Governance beide vergiftete Limonade trinken, wie in Kabale und Liebe? Weil ein paar blutarme Moralapostel von der Tarantel gestochen wurden und die Regelungswut auch auf das Gebiet der Liebesbeziehungen ausdehnen wollen? Geht lieber nachmittags in unsere Bar und trinkt statt Limonade einen guten alten Portwein, bei Musik, Film, netter Unterhaltung und einer guten Havanna-Zigarre (solange wir das als amerikanische Firma noch dürfen!). Und: Dass jemand seine Stellung als Vorgesetzter ausnutzt – das kommt bei uns sowieso nicht vor, weil wir keine Hierarchie kennen.

* (Die Kirche stellt sich vorsichtshalber auf die Seite der vermuteten Mehrheit, wie diese Pfarrerstochter in Berlin. Für die nächste Adventsfeier haben wir bereits einen mehr als würdigen alternativen Veranstaltungsort gefunden, um dort weiterhin an unsere christlich geprägte Tradition friedlich anzuknüpfen).

Lübeck, 16. Januar 2018, Winfried Stöcker