Pflaumenkuchen (Zwetschgenkuchen)

Version 1 (Ursprungsversion)


Zur Zwetschgen-Saison verrate ich Euch ein tolles und einfaches Kuchenrezept:

Einen Würfel Hefe zerkleinert in Rührschüssel geben und in einer Tasse Milch auflösen (macht die Knetmaschine). Unbedingt Sterilmilch verwenden, mit normaler Milch arbeitet die Hefe nicht. Kein Kochsalz dazugeben, das tut der Hefe auch nicht gut. Dann vier Handvoll Weizenmehl (Nr. 405) und eine halbe Handvoll Zucker dazu. Das ganze von der Maschine durcharbeiten lassen, bis sich ein knetbarer Teig ergibt.

Mit einem Teller abdecken und bei 30 Grad eine halbe Stunde im Wärmeschrank inkubieren: Der Teig geht auf. Wenn er dann noch zu feucht ist, etwas Mehl hineinkneten. Teig ganz dünn auf etwas Mehl ausrollen, dabei immer wieder umdrehen, dass er nicht auf der Unterlage kleben bleibt. Auf eingebuttertes Kuchenblech legen, überstehenden Rand abschneiden – und nicht hochbiegen, der schmeckt sowieso nicht. Abdecken (zweites Kuchenblech) und nochmals eine Viertelstunde gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Kleine süße Zwetschgen verwenden (die „gut vom Stein gehen“), wie sie am besten im September und im Oktober auf den Markt kommen. Wir halten ein paar Kisten im Kühlraum und backen bis Dezember einen Kuchen nach dem anderen. Man kann die Zwetschgen quer halbieren, sodass je zwei Becherlein entstehen, die man so auf den Teig stellt, dass der Saft nicht ausläuft, dann weicht der flache Boden nicht auf.

Backblech aus dem Inkubator nehmen, der Teig ist jetzt von 3 Millimeter auf 6 Millimeter aufgegangen, wodurch er schön locker wird. Ganz dick Zimtpulver und etwas Zucker darüber streuen, dass kein Teig mehr durchschaut. Dann die Pflaumen eng nebeneinander in Reihen stellen, bis keine mehr draufpasst.

Der Streusel muss richtig zubereitet werden, dann wird er zum Clou eines guten Pflaumenkuchens: Er besteht aus drei gleichen Volumina Butter, Zucker und Mehl – ein halbes Pfund kleine noch feste Stücke Butter mit dem Zucker (nicht den ganz feinen) in einer Plastik-Rührschüssel mit einem Holz- oder Plastikstößel so lange bearbeiten, bis die Masse homogen ist. Zum Schluss das Mehl gründlich einmischen und die Streusel in groben Flocken über den Pflaumen ausbreiten. Die Streuselmasse während der Präparation ein oder zweimal zehn Minuten in den Kühlschrank setzen, um sie kühl zu halten, bis der Kuchen in den Ofen kommt, das macht die Flocken besonders zart.

Den Kuchenteig noch mal fünf Minuten bei 30 Grad Celsius gehen lassen, dann auf 180 Grad Celsius hochschalten und etwa 15-20 Minuten lang backen, die Streusel sollten eine sehr leichte Bräunung angenommen haben, dann raus aus dem Ofen und abkühlen lassen. Wenn man ihn gleich anschneidet, ist er noch feucht, nach zwei Stunden schmeckt er am besten. Falls der Boden etwas zu fest gerät, isst man den Kuchen einfach erst einen Tag später.

Den überschüssigen Teig kann man für eine tolle Pizza verwenden (mit Salami, Würfeln geräucherten Schinkens, entsteinten Oliven, Peperoni, Champignons, Tomatenscheiben belegen und Käse drüber reiben (Parmesan, Gruyère, Schweizer Emmentaler).

Jungs: Mit diesem Kuchen kriegt Ihr jedes Mädchen rum. Guten Appetit!

 

Version 2 (neu)

Zwetschgenkuchen – Ganzjahresversion

Ich habe im Januar Geburtstag und konnte bisher bei dieser Gelegenheit keinen Pflaumenkuchen anbieten. Jetzt habe ich eine Variante ausgedacht, diesen Mangel zu beheben:

Fünf Kilogramm Pflaumen werden gewaschen, entkernt und halbiert. Ein Kilogramm Zucker wird untergemischt, der den Pflaumen innerhalb eines Tages eineinhalb Liter Wasser entzieht. Zwischendurch mehrmals die gebildete Flüssigkeit weggießen und neu mischen. Was an Fruchtmasse übrig bleibt, wird sofort verwendet, oder aber portionsweise eingefroren.

Auch den Hefeteig (am besten mit frischer Hefe ansetzen, nicht mit getrockneter pulverisierter Hefe) portionsweise einfrieren, ebenfalls die Streuselmasse. Jede dieser drei Komponenten vor dem Einfrieren in einer Folie etwas flach drücken, dass später das Auftauen schneller geht.

Für den Streusel 3 Gewichtsanteile Zucker, 3 Teile Butter und 2 Teile Mehl miteinander vermischen – bei Zimmertemperatur, mit der Maschine. Der Ruhm, den mein Pflaumenkuchen weltweit genießt, begründet sich maßgeblich auf diesen Streusel. Wer zu viel Mehl verwendet, verdirbt alles.

Den Hefeteig sehr dünn ausrollen, 10 Minuten bei 30°C gehen lassen, einen gehäuften Esslöffel Zimtpulver auf der Oberfläche verteilen, die Pflaumenmasse innerhalb einer halben Minute beliebig dick auftragen, darüber den Streusel verteilen (man kann die Masse auch ausrollen und flächig auflegen). Im Ofen 15 Minuten bei 180°C backen, dann bei 220°C nach Sicht weiterbacken, etwa 5 Minuten, es darf nicht zu braun werden.

Da den Pflaumen viel Wasser entzogen wurde, wird der Kuchenboden nicht zu nass. Man kann aus den gefrorenen drei Komponenten frischen Pflaumenkuchen jederzeit innerhalb einer halben Stunde herstellen, zu jeder Jahreszeit.

Bitte verraten Sie das Rezept dieser Variante niemandem, ich will es vielleicht noch zum Patent anmelden! Eine neue von über hundert meiner Erfindungen!