Übertragung der EUROIMMUN AG auf die Firma PerkinElmer

Robert Friel (CEO, PerkinElmer, links) und Prof. Winfried Stöcker (CEO, EUROIMMUN, rechts) bei der Vertragsunterzeichnung.

 

Werte Kunden der Firma EUROIMMUN und Einsender unseres Diagnostik-Labors!

Mir geht es gut, ich könnte Bäume ausreißen. Trotzdem habe ich in den letzten beiden Jahren überlegt, wie es nach meinem aktiven Berufsleben mit EUROIMMUN weitergehen soll. Wie kann man das Unternehmen in eine sichere Zukunft steuern? Wenn ich in die Runde unserer ideenreichen und motivierten Führungskräfte sehe, die mit Fleiß und Kreativität eine Vielfalt an Technologien und ein so geniales Produktspektrum etabliert haben, und die frischen, aufgeweckten, begabten und freundlichen Kollegen, an deren Spitze sie stehen, so müsste mir um die fernere Zukunft nicht bange sein ­– sofern EUROIMMUN nach meinem Ausscheiden nicht in falsche Hände gerät.

Es besteht die Gefahr, dass EUROIMMUN einmal Spielball von Finanzinvestoren wird, denen der Fortschritt der Medizin gleichgültig ist und die auch keinen Blick für die Mitarbeiter oder die Regionen haben, in denen sich unsere Niederlassungen befinden. EUROIMMUN ist weltweit hoch angesehen, und mehrere andere große Unternehmen würden uns gerne einverleiben. Ein Konkurrenz-Unternehmen würde sich anstrengen, die Mehrheit zu gewinnen und dann einzelne große Unternehmensbereiche absterben lassen, nur um dort einen Mitbewerber auszuschalten, oder man würde die lukrativsten Bereiche herauspicken und den Rest preisgeben – vor allem Forschung, Entwicklung und unsere allseits bewunderte Unternehmenskultur.

Deshalb will ich die Firma lieber ausgewiesenen Experten anvertrauen, die nach meiner Einschätzung in der Lage sind, den Fortbestand dessen zu sichern, was wir in dreißig Jahren erfolgreich aufgebaut haben. Diese Experten haben wir bei PerkinElmer gefunden, einem namhaften, weltbedeutenden Konzern mit Sitz in Boston, aber auch florierenden Unternehmensbereichen in Deutschland. PerkinElmer wurde 1931 gegründet und ist mir schon aus Zeiten meiner Doktorarbeit (1971 bis 1975) als ein solides, Technologie-orientiertes Unternehmen bekannt. Es beschäftigt heute 9.000 Personen und setzt im Jahr 2,1 Milliarden Dollar um. PerkinElmer ist in der Labordiagnostik tätig und zum Beispiel Marktführer im Neugeborenen-Screening auf Stoffwechselkrankheiten.

PerkinElmer und EUROIMMUN stehen nicht in Konkurrenz miteinander, man muss nicht befürchten, dass wir bei einem Zusammenschluss einzelne Abteilungen zumachen müssten. Und wir haben viele Projekte identifiziert, wo wir zum beiderseitigen Vorteil kooperieren werden, insbesondere will sich PerkinElmer unsere Ingenieurskunst zunutze machen, da es etwas Vergleichbares auf der Welt nicht gibt. Die Standorte bleiben bestehen, nicht zuletzt die in China, und kein einziger Arbeitsplatz steht zur Disposition! Ebenso werden wir uns bemühen, unser Netz der bewährten Distributeure zu erhalten.

Ich gehe davon aus, dass die von uns realisierte Diagnostik erhalten bleibt, unsere Ideen nicht in Vergessenheit geraten, die Mitarbeiter langfristig ihre Aufgaben in Deutschland und an unseren internationalen Standorten weiter erfüllen und wie bisher kreativ forschen, entwickeln, produzieren und verkaufen können.

Ich selbst werde meinen Job als CEO noch ein paar Jahre ausüben und parallel dazu unser Diagnostik-Labor (Labor Prof. Stöcker) unabhängig weiter führen, hier arbeitet sich eine nette Nachfolgerin ein, die mich vielleicht einmal ablösen wird, aber erst in einigen Jahren.

Mit freundlichen Grüßen!

Ihr

Prof. Dr. med. Winfried Stöcker

2 Kommentare zu “Übertragung der EUROIMMUN AG auf die Firma PerkinElmer

  1. Nunmehr, da Corona SARS Cov2 in aller Munde ist seit einigen Monaten, bin ich via Internet auf ihr Unternehmen und selbstverständlich auf Sie Herr Professor Stöcker, aufmerksam gewordn. Ich bin keine medizinische Fachkraft. Aber interessiere mich sehr für die kleinen Nervensägen, den Viren. Als ich soeben las, dass sie die Fa. Euroimmun in amerikanische Hände geben, dachte ich ohohoh. Aber es scheint ja zu funktionieren. – Auch fand ich die Kommentare und Interviews mit Ihnen bezüglich des Anti-Gens sehr interessant und aufschlussreich. Es tut einem in der Seele weh, wie man dem deutschen Erfindergeist Steine in den Weg legt, anstatt stolz zu sein und Ihnen trotzdem nicht beim Zulassungsverfahren unter die Arme greift. Traurig aber mittlerweile typisch deutsch. Das hätte es vor ….. Ich sag es besser nicht. Ich hoffe auch im Namen aller anderen Befürworter, das Sie Ihren Impfstoff vertreiben und an den Mann/Frau/Kind bringen können. Wir erwarten ihn hoffnungsvoll……

  2. Ich finde diese Einstellung toll von ihnen, wie es mit dem Unternehmen weiter gehen soll, vor allem mit Hinblick auf das bisher erreichte und der Zukunft der Mitarbeiter! Große Wertschätzung… Klasse Herr Prof. Stöcker

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